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10.02.2021

SPD fordert Frauenschutzräume in Homburg

„Da es im Ostsaarland gar keine Schutzräume für Frauen gibt und im Saarland laut Istanbul-Konvention 132 Plätze zur Verfügung stehen müssten anstatt aktuell 71, soll die Stadt Homburg dafür Sorge tragen, dass auch wohnortnah in Homburg entsprechende Angebote über entsprechende Träger geschaffen werden“, erklärt Ruth Dahl vom SPD-Ortsverein Jägersburg.

„Zur Verbesserung der Platzkapazitäten sollten außerdem sogenannte „second-stage-Wohnangebote“ zur Verfügung gestellt werden: Frauen, die ausreichend stabil sind, nach einem Frauenhausaufenthalt mit ihren Kindern in eine eigene Wohnung einzuziehen, erhalten übergangsweise ambulante Betreuung und Unterstützung, die die Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben erleichtern sollen“, erläutert Teresa Stolz-Fernandez.

Häusliche Gewalt und insbesondere Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles Problem. Jede vierte Frau in Deutschland wurde schon einmal Opfer von Gewalt durch ihren Partner oder Expartner bzw. Mann oder Exmann. Neben dem Bund und den Ländern müssen auch die Kommunen ihrer Aufgabe nachkommen.

Von Januar bis Juni seien 1.213 Personen der häuslichen Gewalt beschuldigt worden, teilte das Justizministerium der Deutschen Presse-Agentur im Juli 2020 in Saarbrücken mit. Im Vergleichszeitraum von 2018 hatten noch 1.149 Beschuldigte in der Liste gestanden, ein Jahr zuvor waren es 1.147.

Laut Auskunft der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Saarland als Träger von dreien der vier saarländischen Frauenhäuser konnten im Zeitraum von Januar bis April 2020 insgesamt 26 Frauen wegen Vollbelegung nicht aufgenommen werden. Die Zahl der mitbetroffenen Kinder wird in diesen Fällen nicht dokumentiert.

„Vieles deutet darauf hin, dass die Corona-Pandemie die Situation weiter verschärfen wird. Ausgangssperren, wachsende finanzielle Existenzängste und das Leben in ungewohnter Enge spitzen die Lage zu. Die Anzahl der Anrufe beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist im Jahresvergleich mit einem Plus von 25% auffällig gestiegen. Gleichzeitig ist es für betroffene Frauen noch schwieriger geworden, sich Hilfe zu suchen und ihre Flucht (Auszug) vorzubereiten“, erläutert der Vorsitzende der Homburger SPD-Stadtratsfraktion Wilfried Bohn. Die Stadtratsfraktion der SPD Homburg wird den Antrag im nächsten Stadtrat einbringen, so der Fraktionsvorsitzende.


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